Riesiger Interessenkonflikt überschattet Weltklimakonferenz
Martin Schirdewan, Vorsitzender der Linksfraktion THE LEFT im Europäischen Parlament, erklärt zum heutigen Beginn der Weltklimakonferenz COP28 in Katar:
„Durch die Ernennung von Sultan Al Jaber, Vorsitzender des zwölftgrößten Öl- und Gasunternehmens der Welt ADNOC, zum Chef der Klimakonferenz wurde die COP28 von Beginn an von einem riesigen Interessenskonflikt überschattet. Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes nutzt der Vorsitzende die Bühne der Klimakonferenz, um Geschäftsinteressen zu fördern und buchstäblich mehr fossile Brennstoffe zu produzieren und zu verkaufen.“
„Bereits zur COP27 haben sich mindestens 636 Lobbyist*innen der Öl- und Gasindustrie angemeldet – ein Anstieg von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn die Zahl der Teilnehmer*innen, die umweltverschmutzende Unternehmen vertreten, größer ist als die Delegationen fast aller anwesenden Länder, ist es leicht zu erkennen, wie ihre Anwesenheit Klimaschutzmaßnahmen behindern werden.“
„Zusammen mit meiner Fraktion THE LEFT im Europäischen Parlament fordere ich bereits seit Mai 2023 die Verabschiedung durchsetzbarer Integritätsregeln und -kontrollen auf UNFCCC/COP-Ebene und die Absetzung von Sultan Al Jaber. Wir bekräftigen unsere Forderungen mit mehr Nachdruck denn je. Den Cola-Cola-Chef würde man auch nicht in den Ernährungsunterricht in Schulen schicken.“
„Die im Pariser Abkommen beschlossene Reduzierung der Kohlendioxidemissionen steht in einem grundlegenden Widerspruch zu den Interessen der fossilen Energiekonzerne. Die großen Öl- und Gaskonzerne haben im Jahr 2022 Rekordgewinne von mehr als 200 Milliarden Euro eingefahren. So lange sie einen einzigen Dollar mit fossilen Brennstoffen verdienen, werden sie schmutzig gegen die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen kämpfen.“
Hinterlassen Sie einen Kommentar