No pasaran!

Vom 27. bis 28. Februar besuchte ich mit einer überparteilichen Delegation des Parlaments das Tal der Gefallenen in Spanien auf Einladung von Miguel Urban Crespo (Podemos) und Marina Albiol (Izquierda Unida). Hier berichtet er von seinen Eindrücken und Erlebnissen vor Ort:

„Stell Dir vor in Deutschland gäbe es eine Stiftung und ein Mausoleum für Adolf Hitler“, erzählte mir vor Jahren ein spanischer Genosse. „Denn so etwas haben wir in Spanien für Franco und den ehemaligen Gründer der faschistischen Falangisten, José Antonio Primo de Rivera“, fuhr er fort. Was mich damals sprachlos zurück lies, konnte ich in der vergangenen Woche persönlich ansehen.

Beim Valle de los Caidos handelt sich um ein Politikum in Spanien: Es umfasst Massengräber von Gefallenen des Krieges, darunter Massengräber von Kriegsgefangenen, die unter dem Diktator Franco sein Mausoleum errichten mussten und beim Bau ihr Leben ließen, aber auch die Grabstätte des Diktators selbst, die seinen Anhängern und anderen – auch deutschen -Rechtsradikalen bis heute als Wallfahrtsort dient.

Während des zweitägigen Aufenthaltes besichtigten wir das Mausoleum. Während unserer Besichtigung wurden wir von Rechtsradikalen und Anhängern Francos beschimpft und bedroht, schlicht weil wir da waren und die Frage stellten: impunidad o dignidad (Straflosigkeit oder Würde)?

Später trafen und sprachen wir mit Angehörigen von Opfern – ja, wir standen gemeinsam mit ihnen auf dem Massengrab, in dem ihre Angehörigen liegen und stritten an ihrer Seite dafür, dass den Angehörigen Gerechtigkeit und Würde wiederfährt und die Körper ihrer Verwandten endlich in Gräber auf Friedhöfen überführt werden. Eine verständliche menschliche Geste, zu der der spanische Staat aus vorgeschobenen Gründen bis heute nicht gewillt ist.

Im Jahr 2007 beschloss das spanische Parlament eine Verlegung der Gräber und ein Verbot von Devotionalien aus der Zeit zu ermöglichen. Aus Angst vor den Protesten der Franco- und Falange-Anhänger, blieb dieser Beschluss bis heute folgenlos.

Für mich bleiben prägende Erlebnisse und die Überzeugung, mich weiterhin gemeinsam mit den internationalen Genoss*innen für die Anerkennung der Leiden der Opfer und ihrer Angehörigen einzusetzen. Die Straflosigkeit der Täter kann nicht hingenommen werden. No pasaran!