Eine starke Opposition

Martin Schirdewan spricht im Interview über seine Arbeit im EU-Parlament, den Brexit und kommende Herausforderungen für die Linke in Europa

Lieber Martin, du bist Co-Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament. Was macht diese Fraktion besonders?

Unsere Fraktion besteht aus 41 Abgeordneten aus 14 Ländern. Nach dem Brexit Ende Januar aus 40 aus 13 Ländern. Und das einmalige unserer Fraktion liegt in der Einheit der Vielfalt, da sie alle Spektren der Linken Europas widerspiegelt.

Und uns zeichnet politisch aus, dass wir uns konsequent für eine fortschrittliche Politik für die Vielen einsetzen: für eine gerechte Vermögens­umverteilung, einen sozialen Green New Deal, entschieden gegen die autoritäre und extreme Rechte und für Abrüstung. Unser Motto ist: Mensch und Planet verdienen Besseres. Und deshalb schrecken wir auch als Einzige nicht davor zurück, die Änderung europäischer Verträge und die radikale Veränderung von Besitzverhältnissen zu fordern und immer wieder die Welt aus der Perspektive der Schwächsten zu betrachten.

Plenary session – The UK’s withdrawal from the EU

Du und deine Co-Vorsitzende Manon Aubry aus Frankreich sind für Brüsseler Verhältnisse jung. Was wollt ihr anders machen?

Mit der Wahl hat sich unsere Fraktion stark verjüngt und das repräsentieren wir. Unser Ziel ist es, der Linken in Europa ein schärferes Profil zu verleihen und nach außen hin deutlich wahrnehmbarer zu werden. Deswegen haben wir als einen ersten Schritt die strategische Arbeit der Fraktion gestärkt, politische Schwerpunkte definiert und wir arbeiten an entsprechenden Öffentlichkeits- und Medienkonzepten.

Und wie gelingt euch das?

Bislang gut. Die gesamte Fraktion teilt das gemeinsame Ziel, bei den kommenden Europawahlen wesentlich gestärkt in das Europaparlament einzuziehen. Dafür bringen wir uns einerseits kritisch-konstruktiv in Debatten wie über den europäischen Green Deal oder die geplante Konferenz zur Zukunft Europas, ein. Andererseits sind wir eine starke und deutlich vernehmbare Opposition zur Politik von Ursula von der Leyens Kommission und dem Europäischen Rat. Dafür kämpfen wir im Parlament und in der Gesellschaft um progressive Mehrheiten für eine andere Politik.

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