Geldwäsche: Leichtes Spiel für Kriminelle
„Geldwäsche in der Europäischen Union ist ein riesiges Problem. Das hat die heutige Anhörung im Parlament wieder mal unterstrichen“, kommentiert Martin Schirdewan (DIE LINKE.), Koordinator der EP-Linksfraktion GUE/NGL im ‚Sonderausschuss zu Finanzkriminalität, Steuervermeidung und Steuerhinterziehung‘ (TAX3), die heutige Ausschusssitzung zu Geldwäsche im Bankensektor der Europäischen Union.
Schirdewan weiter: „Wir erleben, wie sich Mitgliedstaaten wie Malta zu Spielplätzen für schmutziges Geld von Gangstern und Autokraten verwandeln. Aber auch Länder wie Deutschland weisen grobe Unzulänglichkeiten im Kampf gegen Geldwäsche auf: So sind seit Sommer letzten Jahres 78 Prozent aller Geldwäscheverdachtsanzeigen nicht bearbeitet worden. Oder das Vereinigten Königreich, wo vor allem der Londoner Immobilienmarkt als Großwaschanlage missbraucht wird.“
„Die Kooperation und der Informationsaustausch zwischen nationalen Aufsichtsbehörden muss deutlich verbessert werden. Auch müssen auf nationaler sowie auf europäischer Ebene endlich die entsprechenden Ressourcen zur Geldwäschebekämpfung zur Verfügung gestellt werden. In Deutschland wurden bis vor kurzem Verdachtsfälle noch per Fax übermittelt und bei der Europäischen Bankenaufsicht arbeiten gerade mal zwei Personen zu Geldwäsche. Leichter kann man es Kriminellen fast nicht machen.“
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